
Die Junge Kirche Vorarlberg hat gemeinsam mit der carla Tex in der Johanniterkirche Feldkirch dieses Thema aufgegriffen und knapp 5 Tonnen Altkleider ausgestellt. Das entspricht etwa der Menge, die in Vorarlberg an nur einem Vormittag aussortiert wird.
Im Rahmen der Mach Was Tage besuchten zwei Schulklassen die Ausstellung und nahmen an einem Workshop der Jungen Kirche teil. Die Jugendlichen begleiteten dabei symbolisch den Weg einer Jeans – von der Baumwollernte in China über die Produktion in Bangladesch bis zum Verkauf in Europa. Besonders eindrücklich: Eine Näherin verdient im Schnitt nur 0,6% des Verkaufspreises einer Jeans. Die Teilnehmer erfuhren außerdem, dass nur gut erhaltene Kleidung in die Caritas-Container gehört, da das Sortieren und Verwerten erhebliche Ressourcen benötigt.
Im praktischen Teil wurden alte T-Shirts zu Taschen recycelt und die Kirche verwandelte sich in eine große Kleidertauschparty. Über 60 Jugendliche engagierten sich bei diesem Projekt, das vom aha jugendservice organisiert wurde.
„Mir war nicht bewusst, wieviel Kleidung zusammenkommt, wenn jeder auch nur ein bisschen was jährlich wegschmeißt“, so das Fazit eines Schülers.
Die Caritas Vorarlberg sammelt jährlich etwa 3.500 Tonnen Gebrauchtkleidung.
Im carla Tex Kleidersortierwerk in Hohenems werden die Spenden händisch sortiert und aufbereitet. Nur einwandfreie, modische Stücke landen in den Second-Hand-Shops; der Rest wird als Rohstoff weiterverwertet oder – wenn nicht mehr brauchbar – entsorgt. Die Arbeit schafft Beschäftigungsmöglichkeiten und unterstützt soziale Projekte in der Region.
Von Dienstag bis Freitag, jeweils von 14:00 bis 18:00 Uhr, ist die Johanniterkirche für alle geöffnet. Das Konzept der Kleidertauschparty ist einfach, erklärt Corinna Peter von der Jungen Kirche Vorarlberg: „Man bringt gut erhaltene Schrankhüter mit, und kann dafür etwas mitnehmen, was andere nicht mehr tragen wollen.“ Ziel der Aktion ist es, zum Nachdenken über den eigenen Konsum anzuregen, wie Bernhard Rogen von der Jungen Kirche betont.